Aus BISKAYA teile ich zum Abschluss des #BHM18 auf schwarzrund.de einen Liedtext, dieser behandelt das Leben von Achmed. Achmed ist der erste Schwarze Deutsche dessen Namen und Aussehen wir kennen. Hieruu befragte mich Potsdam Postkolonial:
Eine der Schlüsselszenen des Romanabschlusses findet dort statt. Ich möchte nicht zu viel spoilern … eines der Themen von Tue ist die Frage, woher ihr Schwarzsein kommt, innerhalb des Romans erfährt sie, dass sie mit Achmed verwandt ist. Achmed gab es wirklich, er ist der erste Schwarze Mensch in Deutschland, von dem wir Namen und Darstellung kennen. Er wurde wie viele Hof-M verschleppt, in seinem Fall vom Prinzen Carl Alexander von Preußen, in jungen Jahren. Ob der Name, den seine Eltern ihm gaben, wirklich Achmed war, ist nicht bekannt, bekannt ist aber, dass er vor allem auch im Schloss am Griebnitzsee, im Schloss Glienicke, gelebt hat. Dort war er neben goldenen Löwen und mitgebrachten Reliquien anderer Kulturen, die der Prinz bereiste, nur ein weiteres exotisiertes Mitbringsel. Bis heute ist das menschlichste Bild, das ihn darstellt, nur dort sichtbar. Es kostet bis heute recht viel Eintritt Achmed zu sehen. Eine Kontinuität die mich berührt – auf die ungute Art. Deswegen beschließen zwei Protagonisten des Romans Achmed zur Hilfe zu eilen – sie haben den Mut der mir fehlt.
Link zum vollständigen Interview auf deutsch und englisch
Herr Achmed kann nun gehen
Wurdest versklavt
Deiner Heimat enthoben
Setztest den Fuß auf weißen Boden
Dein erster Schritt im neuen Königreich
Verschleppten dich, behandelten dich tieresgleich
Kleideten dich in spotthafte Gewänder
Tanztest und klatschtest, die Weißen lachten wie Kinder
Nach Jahrzehnten gab es schmalen Lohn
Da ist es doch gleich, ob verschleppt oder angestellt – Details!
Seht in den Abgründen der Geschichte nur historisches Weiß
Achmed, der Hof-M, überlebte Jahrzehnt nach Jahrzehnt
Sein Durchhalten jetzt mein unnachgiebiger Selbstanspruch
Der jede Schwäche vernebelt
Neu verortet in der Revolution?
Bin nun Teil von euch
I better get used to it!
Werde die wahrgewordene Hoffnung meiner Urahnen
Die für mein Leben in Freiheit
Wieder und wieder alle Bequemlichkeit aufgaben
Doch ihre Opfer nahmen mir auch die Luft zum Atmen
Verwehrten mich selbst in meinen Entscheidungen zu erahnen
Nanntet ihn Freund – Mensch aber sicher nicht
Verschleppt, entrechtet, tanzte bitterlich
Verlernte fast, sein wahres Ich zu sehen
Doch euer Rassismus konnte es nie übermalen
Wusste ohne Rückhalt der Geschichte zu bestehen
Herr Achmed? Hat seine Schuldigkeit getan
Herr Achmed – kann nun gehen
Jeden Baustein, den wir stapeln
Um uns unsere Verortung zu bewahren
Könnt ihr wohl nur als zu aggressiv verklagen
Dürfen die Grashalme, die uns am Leben erhalten
Stets nur nach eurem Gutdünken gestalten
Alles über uns ohne uns
War, blieb und wird bitterer Alltag
Wenn wir für den Wunsch nach Selbstdefinition
Unsere Leben zerzerren
Plädiert ihr in euren alten Zeilen:
Never change a winning team!
Wie 1884 Kongokonferenz
When itʼs about oppressing black excellence
Trust only in white colonial intelligence
Nanntet ihn Freund- Mensch aber sicher nicht
Verschleppt, entrechtet, tanzte bitterlich
Verlernte fast, sein wahres Ich zu sehen
Doch euer Rassismus konnte es nie übermalen
Wusste ohne Rückhalt der Geschichte zu bestehen
Herr Achmed? Hat seine Schuldigkeit getan
Herr Achmed – kann nun gehen
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