SchwarzRund hütet derzeit das Bett mit einer stressbedingten Magenverstimmung, und schreibt wenig, und wenn dann über Wut:
Eine Schwester schreibt einem Freund: „Es ist nicht gesund so zu Leben, wenn du schon selber sagst du lebst mit 15 Stunden Wut“
Es ist nicht gesund.
Ich schnaufte.
Ich lese es schweigend und versuche es zu ignorieren, mich stresst der Eigenanspruch des „nicht aufregen, nicht antworten, sie ist es nicht wert…“
mein Bauch krampft, wieder.
Ich liege gerade mit einer stressbedingten Magenverstimmung im Bett. Das ist tatsächlich nicht besonders schick. Aber es ist Stressbedingt, nicht Wutbedingt. Eine wutbedingte Magenverstimmung hatte ich noch nie, und das wo ich sehr, sehr oft wütend bin. Und gerne wütend bin, sehr gerne. Ich bin viel öfter wütend wie gestresst, trotzdem ist mir Wut nie auf den Magen geschlagen.
„Wenn du daraus Wut werden lässt wie sie dich behandeln, dann haben die ja gewonnen!“
Erst passiert die Verletzung und die Kosequenz ist nicht Fürsorgefür den Verletzten und Wut gegen den Verletzenden sondern nicht enden wollende Ansprüche an den Verletzten. Mach dies, fühl jenes und überhaupt: wenn du SO denkst bist du ja eigentlich selber an der Verletzung schuld.
ICH bin ja sosehr bei mir, da passiert mir nichts. Und wenn dann lächle ich es weg. HAHAHA!
Ich will all das schreiben, denke wieder „nein sie sollte dir nicht die Energie rauben, du solltest dich nicht sosehr über ein bisschen Geschreibsel aufregen..“
Bis mir endlich das Pradoxa auffällt. ich merke ja gerade selber, ganz real an mir, das ich auch diese Ansprüche stelle: an mich selber nämlich. Und das es sich furchtbar anfühlt.
Ich antworte, polemisch.
Ich blockiere, genüsslich.
Ich bin wütend ja, aber mein Magen ist entspannt. Ich hab meiner Wut Raum gegeben, so konnte kein weiterer Stress entstehen.
Meine Medizin: Wut und ganz, ganz viel Fencheltee.
Das muss nicht für dich passen, aber bitte erkläre mir auch nicht das ich nicht wütend sein sollte, weil dann die Welt untergeht. Das ist quatsch, Wut ist nichts schlimmes, andere Verletzen aber schon.
Wut ist ein Motor, ein Indikator und nebenbei eine wunderschöne Emotion. Wut nimmt den Raum ein, den sie braucht, Wut ist auch Verarbeitung – wut zeigt dir Handlungsmöglichkeiten auf in Momenten in denen du mit kühlem Nachdenken keinen Ausweg siehst.
Probieren auch sie diese Woche WUT – das Ergebnis könnte fantastisch sein!